So
01
Jun
2014
Marmaris
Zurück in Marmaris hab ich noch ein paar Tage um Mika erstmal wieder einzumotten, etwas abendliches "Socializing", und mich mental auf Deutschland einzustimmen.
Da stapeln sich nämlich Rechnungen und sonstiger Papierkram, Wassermacher-Bestellungen, etc.
Und Geld wird auch langsam knapp....
Hoffentlich muss Mika nicht allzu lange allein bleiben....bis bald.
Sa
31
Mai
2014
Bozzukale
Nee, "my wife" ist immer noch nicht an Bord, vielleicht im Herbst wieder.....
Mi
28
Mai
2014
Datça
Hier in Datca bin ich locker mit Claus von der Suzi Q verabredet. Er hat hier schon länger ein Haus, und Vera, seine neue Freundin möchte hier auch ansässig werden. So kriege ich mal einen Einblick, wie man hier so lebt als Expat....
Krankenkasse 45,- Euro im Monat, Kosten fürs Haus mit allem Zipp und Zapp wie Strom, Wasser, Steuern, Versicherungen, Feuerholz, etc. so 600,- Euro im Jahr.
Schöne Häuser gibts ab 100.000,- Euro, da kommt man ins Grübeln.....
Datca ist übrigens ein Luftkurort mit Heilschlamm-Bad...
Di
27
Mai
2014
Sailors Paradise
Wer einmal in den Hisarönü-Golf reingepustet wurde, so wie ich vor ein paar Tagen mit noch bis zu 30 Knoten, der muss meist wieder aufkreuzen um rauszukommen.
Eigentlich wollte ich direkt durch bis Datca, aber das wird mir dann doch zu viel, und so schaue ich in der schönen Bucht von Sailors Paradise vorbei, die Lammkottlets sind hier phantastisch...
So
25
Mai
2014
Selimiye
In der kleinen Bucht nordwestlich von Selimiye liege ich teilweise ganz allein vor Anker. Wunderschön hier, Wassertemperaturen zum Baden geeignet, Entspannung pur...
Fr
23
Mai
2014
Bozzukale (Ali Baba), jetzt mal einhand
Hier kamen wir oft vorbei, ergibt sich irgendwie zwangsläufig, wenn man Richtung West will, und ich möchte ja nach Datca, um mich mit Claus von der Suzi Q zu treffen.
Mich, oder Mika kennt man hier schon, und sofort wird gefragt, wo denn "my wife" ist. Tja, die muss im regnerischen Deutschland arbeiten, einer muss ja das Geld verdienen......
Mika kommt mit mir alleine aber auch ganz gut klar, oder umgekehrt, Vorausdenken und
alles gut vorbereiten hilft und klappt problemlos. Das wasserdichte Handfunkgerät habe ich stets in der Tasche, falls ich mal über Bord gehen sollte, kann ich mir dann das nächste Schiff herbeifunken, hier ist so dichter Verkehr, und das Wasser schon so warm, dass ich das wohl überleben würde.
Mit dem Spinnaker-Baum auf dem Vorschiff rumturnen, das verkneife ich mir dann aber doch.
Sa
17
Mai
2014
Marmaris, nix als Arbeit...
Die Freuden eines Eigners;
Die Windmessanlage musste neu, der Hagel letzten November hatte eine Schaufel des Windmessrädchens im Mast abgeschlagen, war eh mal fällig. Bin bestimmt 30 mal den Mast rauf und runter, bis das neue Kabel endlich eingefädelt war.
Ruderlager..., ja die müssen auch ab und zu mal neu, Relingsstützen können auch brechen.., eine Stelle im Deck war immer noch undicht, und es tropfte bei starkem Regen ausgerechnet auf den Navi-Tisch, abgehakt....Der Kühlwasser-Einspritz-Krümmer war undicht, abgehakt, Antifouling neu, Wasserpass neu, Zierstreifen neu, Rumpf polieren, abgehakt, Dieselleitung erneuern, Klopumpe auseinandergenommen, Fäkalientank-3-Wege-Hahn fürs Absaugen von Deck neu (die beiden letzteren besonders angenehm), und, und, und, jeder Eigner kennt das ja, nix worüber man sich aufregen muss.....
Heute kam Mika ins Wasser, endlich......
Mo
18
Nov
2013
Marmaris
Abgesehen davon, dass kaum Wind ist, bereitet uns die Tuerkei einen Bilderbuch-Empfang.
Schoenstes Sommerwetter, ruhige See, wir liegen bei der Ansteuerung der Bucht von Marmaris auf dem Vordeck, und geniessen den Anblick der Kueste, und in die Bucht von Marmaris hinein, lassen die letzten sieben Monate Revue passieren. Das Abenteuer ist zu Ende.
Es war eine fantastische Zeit, wir haben soviele Erinnerungen dazugewonnen, soviele Eindruecke gesammelt, und vor allem sind alle, die an Bord waren heil und gesund wieder von Bord gegangen, und hatten ebenfalls eine schoene Zeit.
Mika hat wirklich gut auf uns aufgepasst, und nur geringfuegige Blessuren davongetragen, nichts, was sich nicht mit ein klein bisschen Arbeit im naechsten Fruehjahr beheben liesse...
Und wir haben gut auf Mika aufgepasst, keine Grundberuehrung, kein wirklich gefaehrlicher Sturm in den wir Mika gesegelt haetten, keine Havarie.
Ein tolles Schiff.
Danke, Mika, gut gemacht.
Mit Traenen in den Augen laufen wir Marmaris an, was uns und Mika schon fast zur Heimat geworden ist.
Auch ein paar Freunde werden wir hier wiedertreffen.
Hoffentlich wird Mika uns bald mal wieder an so schoene Orte fuehren.
Aber alle Wehmut nutzt nichts, Mika muss winterfest gemacht, und an Land gestellt werden, es steht also erstmal Arbeit an, bevor es zurueck ins weihnachtliche Deutschland geht.
Dieser Blog ist hier erstmal zu Ende, bis zum naechsten Abenteuer.
Vielen Dank an die immer groesser gewordene Lesergemeinde,
ich hoffe euch hat das Lesen des Blogs Spass gemacht,
bis bald mal
Silvia und Rainer
So
17
Nov
2013
Symi
Wahnsinn, die Ueberfahrt nach Symi verlangt Mika nochmal alles ab.
Wir fliegen durch die Wellen und den Wind, der durch die Halbinsel von Datca am Kap noch verstaerkt wird.
Bis wir uns dann im Wind- und Wellenschatten der Halbinsel befinden.
Von jetzt auf gleich Flaute und bleierne See. Wir muessen also doch noch den Benz anschmeissen.
Trotzdem sind wir schon um drei Uhr in Symi, und koennen gemuetlich ausklarieren, und noch durch den Ort schlendern. Wir werden langsam wehmuetig, da uns jetzt langsam klar wird, dass eine der schoensten Zeiten unserer Leben sich dem Ende zuneigt.
Sa
16
Nov
2013
Nisyros
Jetzt wird es hoechste Zeit Richtung Ost zu kommen.
Im Loewengolf gab es 10 Meter hohe steile Wellen, rund um Sardinien blaest es mit 50 Knoten, in Kroatien auf der Insel Krk wurden Windgeschwindigkeiten bis 200 km/h gemessen.
Noch ein Grund mehr, Kroatien zu meiden, zumindest im Herbst/Winter/Fruehling. Der Bora (gesprochen Bura) genannte Nordostwind kann hier gnadenlos zuschlagen, und einige Tage sehr gefaehrlich werden.
Auch in die suedliche Adria hinein weht es mit 30 Knoten.
Ebenso waere an eine Umrundung des Peloponnes im Moment gar nicht zu denken, in Porto Heli hagelt es, und Thorsten hat in Syros bestimmt auch eine ungemuetliche Zeit.
Viele Orte die wir vor kurzem hinter uns gelassen haben, die Einschlaege verfolgen uns, und kommen naeher....
Und wir sind mitten im beruechtigten Starkwindkorridor, der die Aegaeis und entlang der tuerkischen Westkueste bis in den Kanal von Rhodos reinweht.
Im Moment gerade mal mit "nur" 15 bis 20 Knoten.
Wir nutzen unser Glueck, und schiessen mit bis zu 9 Knoten nach Nisyros weiter. Eine Nacht nur, und dann weiter nach Symi, wo wir dann schon geschuetzt durch die tuerkische Halbinsel von Datca sein werden.
Und hier noch ein Tipp fuer alle freundlichen Helfer an Land, die so gerne die Leinen fremder Boote annehmen.
Nie, nie, nicht, niemals ein Schiff mit der Bugleine aufstoppen.....
Mikas Bug knallt gegen die Hafenmole, ein paar Kratzer am Bug, und der Helfer verzieht sich sofort zurueck auf sein Schiff, das sehr nach Regatta-Performance-Racer Charterboot aussieht. Passend dazu die Crew mit Hightech-Teuer-Marken-Outfit. Eigentlich haette mir das schon zu denken geben muessen...
Ich frage mal andere der Crew, wer denn der Kapitaen sei, ich will ihm doch den Tipp geben, dass er seine Crew mal in Leinenhandling unterrichtet,
der Kapitaen ist natuerlich der Trottel, der unsere Leine angenommen, und Mika so Hightech-Profiracer-maessig gegen die Hafenwand hat knallen lassen.
Was soll man da noch sagen.......Russen eben, die sind so neu im Charterbusiness, in das sie massiv draengen, dass es wohl an guten russischen Skippern mangelt.
Fr
15
Nov
2013
Astypalea
Heute probieren wir es nochmal, und kommen wirklich flott voran.
Das Westkap von Astypalea haelt nochmal einen Gewitterschauer fuer uns bereit, mit einer einzigen 30 Knoten Boee, die wie aus dem Nichts kommt, und Mika kurz etwas auf die Seite legt.
Dann ist der Wind fast ganz weg, und wir motoren die Suedkueste lang, bis wir nach Astypalea einschwenken koennen.
Diesen Ort kennen wir auch schon, die Inselkette Astypalea, Nisyros, und Symi ist der logische Weg nach Osten Richtung Marmaris.
Die Yachtpier ist diesmal nicht gesperrt, und kann jetzt mit Strom und Wasser aufwarten.
Do
14
Nov
2013
Amorgos
Eigentlich wollten wir ja nach Astypalea, aber als es hell wird, sind wir schon unterwegs, und sehen dass es um uns rum wirklich ungemuetlich aussieht.
Dunkle Gewitterfronten und Blitze zucken um uns rum.
Als es dann noch anfaengt aus Eimern zu schuetten, und die Sicht schlecht wird, dazu sich hohe Wellen aufbauen, da wird es uns doch zu heikel, und wir sind froh, dass Amorgos eine ruhige Ankerbucht bietet, die uns Schutz bietet.
Mi
13
Nov
2013
Schinoussa
Es laeuft so gut, dass wir glatt zwischen Paros und Naxos durchsegeln, um Schinoussa anzulaufen, eine Insel mit weniger als 200 Einwohnern, die uns am Faehrpier diese Nacht einen sicheren Platz bietet.
So
10
Nov
2013
Syros
Syros hat uns schon auf der Hinfahrt begeistert.
Hier treffen wir Thorsten, und spaeter noch einen anderen deutschen Segler, sowie ein junges deutsches Paerchen, das hier ein paar Tage verbringt.
So ist eine grosse Runde im Restaurant gesichert, und alle sind froh, mal wieder Deutsch sprechen zu koennen.
Thorsten hat hier einiges mitgemacht, da bei Sued und Ostwind das liegen in Syros echt ungemuetlich werden kann. Seine Scheuerleiste hat einige Spuren davongetragen, und wir legen uns in die typisch griechische Marina, etwas ab vom Ort, aber wesentlich ruhiger als im Hauptort. Auch Thorsten helfen wir sein Schiff in die Marina zu verlegen, da es wieder aus Sued blasen soll.
Auch ein Moped leihen wir uns, um die Tour ueber die Insel nachzuholen, die wir im Mai nicht machen konnten.
Nach drei Tagen laesst der Suedwind nach, und dreht wieder auf Nord.
Wir machen, dass wir weiter kommen, im Mittelmeer wird es von West nach Ost ziehend, immer ungemuetlicher.
Fr
08
Nov
2013
Kythnos
Kythnos kennen wir schon von der Hinfahrt, diesmal laufen wir allerdings den Hauptort im Westen an.
Nur ein naechtlicher Stop um rueber nach Syros zu kommen, wo wir locker mit Thorsten verabredet sind, der auch einen Wassermacher von mir gekauft hat, und sich der nette E-mail Kontakt bis jetzt aufrechterhalten hat.
Mi
06
Nov
2013
Hydra
Hydra, bzw. der gleichnamige Hauptort der Insel ist mal wieder was besonderes.
Die einzige griechische Insel ohne Autos. Der Ort liegt einem Amphitheater gleich rund um den Hafen an die Huegel geschmiegt. Ein wirklich huebscher Ort, der auch bei den Athenern sehr beliebt ist. Hier ist ein staendiges Kommen und Gehen von Faehren, Taxibooten, kleinen Kreuzfahrtschiffen, Ausflugsbooten, und Yachten.
Normalerweise liegen im Sommer die Yachten in drei Reihen im Hafen.
Ein staendiges Gekletter ueber fremde Boote und natuerlich ein ewiger Ankersalat.
Wir haben die Spaetsaison als Vorteil, und liegen zeitweise als einzige Privatyacht an der Nordmole, die uns auch vor dem Nordwind schuetzt, der uns drei Tage hier festhaelt. Koennte schlimmer sein, denn der Ort ist wirklich suess.
Sa
02
Nov
2013
Porto Heli
Die Segelbedingungen waren so gut, dass wir es in einem Rutsch bis Porto Heli schaffen.
Porto Heli ist auch so ein Seglerort. Wir ankern in einer kleinen Seitenbucht, neben einer anderen deutschen Yacht.
Wir nutzen die Gelegenheit, mal nach deutschen Buechern zu fragen, die man tauschen koennte.
Daraufhin werden wir von Peggy und Leo direkt mal zu Kaffee und Kuchen eingeladen, und wir quatschen uns eine Weile mit den beiden sympathischen Seglern fest.
Wir wollen uns gerade verabschieden, als das Gespraech noch darauf kommt, dass die Beiden mit Volker zum Essen verabredet sind, der uebrigens seit neuestem einen Wassermacher an Bord hat, von dem er in den hoechsten Toenen schwaermt, als Bausatz aus Deutschland mitgebracht.
Aha,.....da klingelt doch was.....
Volker hat den Bausatz naemlich von mir, und in persoenlich im letzten Jahr bei uns zuhause abgeholt.
Tja da kommen wir doch glatt mit zu der Verabredung mit Volker.
Die Ueberraschung ist echt gelungen, und der ueberrumpelte Volker braucht zwei Hinweise bis der Groschen faellt....
Ansonsten verbringt der griechische Koenig hier seinen Urlaub.
Nachdem er lange Jahre ins Exil verbannt wurde, wird er seit einigen Jahren wieder in Griechenland geduldet.
Seine, fuer eine koenigliche Segelyacht sehr bescheidene Holzsloop macht ein paar Tage spaeter neben uns im Hafen fest.
Das Koenigspaar sieht uns auf unserem Schiff rumlungern, und winkt uns freundlich zu.
Silvia besteht jetzt darauf mit Adeligen zu verkehren....
Do
31
Okt
2013
Gerakas
Der Wind in Monemvasia kommt immer mehr aus Nordost.
Das macht den Hafen ziemlich schwellig, und wir entschliessen uns nach Gerakas zu fahren, bevor es wirklich unangenehm wird.
Gerakas liegt nur 10 Meilen weiter noerdlich, aber gegen Wind und Wellen sind es dann doch drei Stunden.
Gerakas liegt an einem fjordartigen Kuesteneinschnitt, mit einer Flachwasser-Lagune am Ende.
Wenig los, die Faehre kommt um diese Jahreszeit nicht mehr, also legen wir uns an den Faehrpier. Ganz leichter Schwell findet trotzdem den Weg in den Fjord, aber bei weitem wohl nicht so schlimm wie in Monemvasia, denn Nachts kommt noch ein kleines tschechisches Boot rein, das wir schon in Monemvasia gesehen haben. Er hielt es wohl auch nicht mehr aus.....
Di
29
Okt
2013
Monemvasia
Bei Flaute gehts um den letzten, oestlichen Finger des Peloponnes, und so haben wir alle drei Kaps bei Schwachwind geschafft, sehr ungewoehnlich, aber wir wollen uns nicht beschweren, andere Segler haengen hier manchmal wochenlang fest, bis ein Wetterfenster die Umrundungen erlaubt.
Monemvasia ist der Hammer, ein echtes Megahighlight.
Ein riesiger Fels ragt bestimmt 200 Meter direkt vor der Kueste aus dem Wasser, ziemlich steil.
Eine Bruecke verbindet die Insel mit dem Festland.
Schon Byzanz und Venedig hatten hier einen trutzhaften Stuetzpunkt errichtet, und so gibt es eine Altstadt, die sich in Unter- und Oberstadt aufteilt, beide von hohen Mauern umsaeumt, sowie ganz oben auf dem Berg eine Kirche und Zitadelle, die bis zum zweiten Weltkrieg als Munitionslager genutzt wurde.
Wir muessen unweigerlich an Dubrovnik denken, aber das hier ist irgendwie noch schoener.
Die Seekarte weist den noerdlichen Hafen mit dem Hinweis auf Munition auf dem Grund aus, also besser hier nicht ankern.
Die Kueste bietet eine Kulisse fast wie die Tafelberge in Kapstadt, es ist wirklich, wirklich, wirklich unglaublich schoen hier.
Mo
28
Okt
2013
Neapolis
Das ruhige Wetter haelt an, und wir machen, dass wir weiter Richtung Ost kommen, auf die Westseite des oestlichen Finger des Peloponnes.
Da wir die Vorraete auffuellen wollen, laufen wir Neapolis an.
Leider ist erstmal Nationalfeiertag, und wir muessen bis morgen warten, bis die Laeden wieder aufmachen.
Die Kuestenwache und Port Police ist hingegen allgegenwaertig, und wir werden gleich mehrmals aufgefordert, doch bitte die Hafengebuehren zu zahlen.
Die Formalitaeten werden zwar erledigt, aber zum Zahlen muessen wir morgen nochmal wiederkommen, ist ja schliesslich Feiertag.
Am naechsten Morgen geht es im Hafenoffice zu wie im Bienenstock.
Bestimmt zehn Beamte wuseln umher, das Schiff der Kuestenwache ist natuerlich zusaetzlich bemannt, und das ist nur die Fruehschicht.
Hier im Hafen ist aber auch was los......
Eine Faehre kommt zweimal am Tag, und es liegen ganze zwei Boote laengsseits, da kann Stress aufkommen.....
So
27
Okt
2013
Limin Kagio
Bis zum mittleren Finger des Peloponnes ist es recht weit, und wir kommen erst im Dunkeln an. Mit Taschenlampe tasten wir uns vorsichtig in die Bucht, und uebersehen fast eine unbeleuchtete Segelyacht. Hier ist so wenig los, dass man mit Spaetankommern wie uns eigentlich nicht rechnen braucht, und das Ankerlicht schonmal vergessen kann...
Auf der Fahrt hierhin sehen wir die beruehmten Wehrtuerme, die ein ziemlich streitlustiges Voelkchen hier gebaut hat, um darin zu wohnen, und alle Vorbeikommenden mit Steinen zu bewerfen. Dieses Volk lag eigentlich staendig mit jemandem im Klinsch, und wenn nicht, dann wurde sich eben untereinander gezankt. Einzig zu Geburten, Todesfaellen, und Hochzeiten gab es einen Waffenstillstand.
Dieses renitente Voelkchen wurde selbst von den typischen Eroberern des Mittelmeeres, also den Tuerken, Venezianer, Bzyanthener, etc. tunlichst gemieden, den Stress wollte sich wohl keiner antun, zumal es eh nicht viel zu holen gab, und so blieben sie ueber die meisste Zeit der letzten Tausend Jahre stets unabhaengig.
Sa
26
Okt
2013
Methoni
Methoni liegt kurz vor dem ersten Kap, und bietet uns vor einer schoenen Kulisse einen ruhigen Ankerplatz.
Fr
25
Okt
2013
Kyparissia
Die naechsten Tage ist wenig bis gar kein Wind angesagt, ideal um den Peloponnes zu umrunden, also hetzen wir hier etwas durch.
Kyparissia ist nur eine Station am westlichen Finger, obwohl der Ort ganz nett ist bleiben wir nur eine Nacht.
Do
24
Okt
2013
Olympia
Olynpia hat quasi seinen eigenen Hafen, Katakolon.
Hier legen auch die Kreuzfahrtschiffe an, und es gibt eine direkte Zugverbindung, so dass man fuenf Stunden hat, um sich Olympia anzuschauen.
Eigentlich ist es ein Heiligtum zu Ehren Zeus gewesen. Jeder der mal eine Schlacht gewonnen hat, oder sonstwie wichtig war, wie z.B. die roemischen Kaiser, hat hier irgendwas dazugebaut, Tempel, Brunnen, sowas eben.
Die Sache mit den Sportveranstaltungen kam dann spaeter dazu.
Viel erhalten ist nach den Erdbeben der letzten Tausend Jahre nicht mehr.
Ein Riesenhaufen Steine und umgestuerzter Saeulen.
Zumindest wurde ein Stadion freigelegt, und so kann man sich heute die Start- und Ziellinien anschauen, eigentlich nur Reihen von Steinen mit zwei Rillen im Abstand von einigen Zentimetern drin, warum jetzt zwei Rillen ? Keine Ahnung.
Im Museum sind noch einige Ausgrabungsstuecke zu bewundern, Tempelportale, Gefaesse, Waffen, und dergl.
Die Zeusstatue, eines der antiken Weltwunder ist leider irgendwann nach Konstantinopel verschleppt worden, und dort dummerweise verbrannt.
Zwei Sachen sind in Erinnerung geblieben,
einmal war Olympia letztes mal 2004 im Rahmen der olympischen Spiele in Athen offizieller Austragungsort im Kugelstossen, das Geschrei der Archaeologen war natuerlich gross, aber find icht gut,
und zum zweiten geht die Sache mit dem olympischen Feuer, das hier entzuendet wird, und als Fackel durch die halbe Welt getragen wird, auf
Hitlers Olympiade 1936 in Berlin zurueck, und wurde seit dem beibehalten.
So
20
Okt
2013
Zakynthos, die Insel mit der Spontanheilung von 630 Blinden
Die Reparatur an der Klampe hat Vorrang, und so brauchen wir vier laengere Linsenkopfschrauben, und eine Aluplatte, die ich von unten einlaminieren moechte.
Mit der (zu kurzen) Schraube als Muster fragen wir mal in einer Mopedwerkstatt, wo wir die Sachen kriegen koennten. Zu dritt wird beratschlagt, jeder muss die Schraube mal in die Hand nehmen, es wird hin und herdiskutiert, und flux werde ich auf eine Vespa verfrachtet, und werde durch mehrere Schlossereien und Eisenwarenlaeden chauffiert, bis ich eine halbe Stunde spaeter alles fuer 8 Euro zusammen habe. Der nette Fahrer lehnt kategorisch selbst etwas Spritgeld als Dankeschoen ab, echt griechische Hilfsbereitschaft...
Nachdem die Arbeiten erledigt sind, koennen wir uns mal mit einem Moped die Insel anschauen.
Besonderes Highlight ist die Shipwreck-Bay, ein wunderschoen von steilen Felswaenden umgebener Strand, den ein Schiffswrack ziert.
Natuerlich wollen die Griechen Bootstouren dorthin verkaufen, und so ist es eine echte Odyssey, bis wir den nicht beschilderten Weg zur Aussichtsplattform finden, Wegweiser zu den Bootstouren gab es hingegen zu Hauf.
Die Insel ist aber auch sonst wunderschoen, zu bestaunen gibt es schoene Buchten, eine versiegte Pechquelle (nein, nicht Silvia), Grotten, und die groesste griechische Flagge der Welt, die wir leider nicht gefunden haben.
Zakynthos-Stadt, oder kurz Zante genannt, wurde in einem Erdbeben in den 50er Jahren komplett zerstoert, aber sehr liebevoll wieder aufgebaut.
Noch ein Tipp fuer nachkommende Segler, der Typ, der sich als Hafenkapitaen ausgibt, und ein Euro pro Meter Liegegeld kassiert ist nicht echt, solange man kein Strom und Wasser braucht, ist er nicht berechtigt Geld zu kassieren.
Achja, in Zakynthos gab es 700 Blinde, die ein Wunderheiler von Amtsarzt aufgefordert hat zur Nachuntersuchung nach Athen zu kommen.
Allein dadurch wurden 600 von ihnen geheilt, weitere 30 konnten in Athen geheilt werden, einzig bei 70 Blinden waren seine Wunderkraefte machtlos, und so muessen ganzen 10 % der Blinden weiterhin eine Blindenrente von 360 Euro im Monat gezahlt werden.
Unter den Geheilten befand sich ein Taxifahrer (es war nur einer), und aktive Jaeger....
Fr
18
Okt
2013
Wunden lecken
Es ist ruhig geworden im Hafen, alle lecken ihre Wunden.
Marcus, unser schweizer Leidensgenosse, sortiert seine zahllos an der Hafenmole aufgescheuerten Leinen aus, die Sea Symphonie laesst einen Taucher kommen, um den Propeller wieder klarzukriegen. Dann werden die zwei Ankerleinen, die immer noch an seiner Ankerkluese haengen, klariert. Die Flotille kriegt ihr Ankergeschirr zurueck, die beschaedigten Hecks der Flotille, meisst die rausstehenden Badeleiterbefestigungen, werden wieder gerade gebogen, manche Scheuerleiste wieder ueber die Macken geklebt.
Ich schaue mir unsere Heckklampen-Befestigung von unter Deck an. Keine Schaeden am GFK zu sehen, weder an Deck, noch von unten. Trotzdem, das muss bei naechster Gelegenheit neu gemacht, und verstaerkt werden.
Der Wasserschlauch ist im Dauereinsatz, um die Schiffe vom Salz zu befreien.
Wir machen Waschtag, das Hotel nebenan bietet uns an unsere salzverkrustete Waesche zu waschen, leider koennen sie nicht trocknen, wir haengen alles an Deck und so sieht Mika derzeit aus wie das Schiff der Flodders.
Die Sonne scheint, es weht eine leichte Brise, als waere nichts gewesen.
Do
17
Okt
2013
Was fuer ein Tag, eine Nacht, und noch ein Tag...
Wir hatten ja gehofft, dass der Sturm, durch die hohe Hafenmole hinter der wir liegen, ueber uns hinwegfegen wird, das hat auch soweit geklappt, obwohl natuerlich die Wellen gegen die Aussenmole angerannt sind, und der Wind dann die meterhohe Gischt auf Mika niederprasseln liess. Waschstrasse ist Kindergarten dagegen....
Nicht ausreichend bedacht hatten wir, und auch der Schweizer neben uns, dass die Wellen um die Mole rumschwingen, und von den vier Meter Brechern draussen immer noch ein Meter Schwell ueberbleibt, der unter Mika durchlaeuft. An Schlaf ist nicht zu denken, staendig halten wir die Leinen im Auge. Der Schweizer hinter uns muss seine Leinen staendig erneuern, da diese sich nach ein paar Stunden an der Kante der Hafenmole aufscheuern.
Auch unsere Leinen und vor allem die Klampen muessen viel aushalten.
Manche Welle laesst Mika richtig Fahrt aufnehmen, um dann voll in die Leinen einzuknallen.
Eine Klampe hat ganz schoen gelitten, und hebt sich auf einer Seite sichtbar zwei, drei Millimeter aus dem Deck, na spitze, wieder ein Punkt mehr auf der ToDoList.
Die Flotille hatte sich dicht an dicht gelegt, Heck zur Pier, alle Anker im Hafenbecken, untereinander vertaeut, das auesserste Schiff eine lange Leine in Windrichtung zum Land ausgebracht, und von da von Schiff zu Schiff weiter, damit der quer eintoesende Sturm die Bugs nicht weit rumdruecken kann, die Anker nicht zu sehr belastet werden.
Ging soweit gut, bis eine besonders grosse Welle mit Macht in den Hafen rollt,
und das ganze verschnuerte Paket von zehn Schiffen gegen die Pier wirft, und reichlich Schaeden an deren Hecks verursacht. Wir haben die Welle kommen sehen und den Rumms Hundert Meter gegen den Wind gehoert....
Jetzt haben sich alle nochmal zwei Meter weiter weg von der Mauer vorverholt....
Aber das groesste Hafenkino bietet eine recht grosse schoene Klipperketsch.
Die Sea Symphonie, eine in Taiwan gebaute, Formosa 51 ( zu sehen unter www.formosa51forsale.com ) liegt laengsseits an der Westpier.
Die Wellen kriegt die Sea Symphonie voll von der Seite, und die Fender platzen einer nach dem anderen, bis der Rumpf gegen die Pier knallt. Der schon etwas betagte, amerikanische Skipper laesst sich von den Flotillenkapitaenen helfen. Zwei patente junge Burschen, die unermuedlich im Dinghi weitere Leinen ausbringen und sich um die Sicherheit ihrer Flotille kuemmern. Auch fuer die eigentlich flotillenfremde Sea Symphonie sind die Jungs oft im Einsatz und bringen auch jetzt eine Leine aus, 100 Meter quer zum Schiff, auf eine andere kleine Mole, die zunaechst das Schiff von der Mauer fernhaelt, aber nach ein paar Stunden bricht diese unter der enormen Last.
Jetzt muss die Sea Symphonie was tun, und das alles mit kaputtem Getriebe, sprich ohne Rueckwaertsgang.....
Die Sea Symphonie legt im Sturm ab, kreist im Hafenbecken, und faengt mit seinem Anker direkt mal eine fremde Ankerkette eines Flotillenschiffes.
Dieses Flotillenschiff gibt seinen Anker samt Kette komplett auf, und hofft darauf, dass die Nachbarschiffe es mithalten werden.
Die Sea Symphonie kriegt das Gewirr aus jetzt zwei Ankerketten nicht mehr aufgeholt, und zieht weiter Kreise im Hafenbecken, beide Ankerketten immer mehr miteinander verknotend, alles bei, in Boeen ueber 40 Knoten Wind, Gott sei dank nicht konstant, es gibt immer mal kurze Windpausen, sonst waere wohl nichts mehr zu machen, das stolze Schiff verloren gewesen, zerschellt an der steinigen Hafenwand neben der Faehrpier.
Auch wir haben unseren Anker draussen, und mittschiffs festgemacht, um uns von der Mole abzuhalten an der wir festgemacht sind. Verdaechtig nah schleift die Sea Symphonie ihren Ankersalat an unserem Grundgeschirr vorbei, Gott sei Dank ohne Folgen fuer uns.
Alle schauen gebannt, auf den Havaristen. Aber es kommt noch schlimmer....
Dann naemlich faengt sich die Sea Symphonie die Reste ihrer vorher gerissen Landleine (die immer noch mittschiffs im Wasser haengt) in ihren Propeller, Maschine Stop, nix geht mehr.....eigentlich ein echter Mayday-Fall mitten im Hafen, ja, sowas gibts wohl auch.
Manoevrierunfaehig, der Ankersalat bremst die Drift (Gott sei dank), kommen ihm alle zu Hilfe, und es gelingt, wenigstens mit dem Dinghi (wieder die Jungs der Flotille) zwei Heckleinen an die Nordmole zu bringen, direkt neben uns.
Der Wind haelt nun die Sea Symphonie wie eine Wetterfahne von der Mole fern, zunaechst......
Als gegen Mittag der Sturm nachlaesst faengt der Wind an, in dem von Bergen umgebenen Hafen, aus allen moeglichen Richtungen zu wehen.
Die Sea Symphonie schwingt immer noch manoevrierunfaehig, langsam auf Mika zu, einmal wurde es echt knapp, bis der Wind wieder aus Nord wehte, und die Sea Symphonie wieder von uns weg treibt.
Nachmittags hat der Wind soweit nachgelassen, dass wir uns trauen, uns schnell vom Acker zu machen, auf eine Havarie mit diesem Havaristen haben wir keine Lust, und so kann sich die Sea Symphonie zur Not noch laengsseits an den nun von uns geraeumten Platz ranziehen.
Wir legen uns an den Platz, den die Sea Symphonie im Sturm aufgeben musste, langsseits geht leider noch nicht, wegen der immer noch anrollenden Wellen, also mit Buganker und dann das Heck zur Pier, der Anker haelt, Gott sei dank.
Als abends der Wind soweit nachlaesst, dass man das Schiff mal kurz allein lassen kann, goenne ich mir mit Marcus, dem schweizer Leidensgenossen, noch zwei Bier, und alle fallen nach diesen schlaflosen 36 Stunden erleichtert und salzverkrustet in komatoesen Schlaf.
Zumindest kennt nun jeder jeden im Hafen....
...und lobend erwaehnen moechte ich an dieser Stelle mal die Kapitaene der Flotille, eigentlich halte ich ja nichts von diesen Flotillen, aber die Jungs waren echt spitze.
Mi
16
Okt
2013
Mika wird sturmfest gemacht
Eigentlich wollten wir heute weiter, aber wir werden von einem Gewitter mit knapp 40 Knoten Wind geweckt. Wir liegen mitten in einer Flottille, die natuerlich so ihre Probleme kriegen, da mir aufgefallen ist, dass nicht ein Boot gestern seinen Anker ordentlich eingefahren hat. So fangen alle froehlich an, abzutreiben, wir muessen wieder den Druck von den Nachbarbooten abfangen, schoener Scheiss.....
Der Spuk dauert nicht lange, aber draussen sieht es duester aus, da kommt bestimmt mehr.
Es zeichnet sich also ab, dass wir heute nicht mehr rauskoennen, leider ist morgen noch mehr Sturm angesagt, aus Nord, die denkbar unguenstigste Windrichtung fuer diesen Hafen, was nun ?????
Zwischen der Flotille wollen wir nicht mehr liegen, also legen wir uns an die hohe Nordmole laengsseits, und hoffen, dass der Wind ueber unsere Koepfe hinwegfegen wird. Alles wird sturmfest gemacht, und wir harren der Dinge die da kommen moegen....
Di
15
Okt
2013
Kefalonia
Poros auf Kefalonia sollte eigentlich nur ein Zwischenstop auf dem Weg nach Olympia sein, aber es kam alles anders, siehe morgen....
Mo
14
Okt
2013
Meganisi
Meganisi ist eine zerfranste Insel direkt oestlich von Lefkas. Hier gibt es reichlich Ankerbuchten, und auch wir finden Abends noch ein schoenes Plaetzchen, um mal wieder schwimmen zu gehen und eine ruhige Nacht zu verbringen. Auch dieses Revier oestlich von Lefkas braeuchte Wochen, um erkundet zu werden.
Absolut schoen, das haben auch die Charterer gemerkt, die hier trotz fortgeschrittener Jahreszeit noch reichlich unterwegs sind.