Sie hat viel mitgemacht, und das sieht man ihr an...
Ihre müden Knochen sind schief und krumm, ihre Schminke blättert, ihr Schmuck ist eine wenig dezente, schwindelerregende Mischung aus allen Stilen und Epochen,
sie ist verlebt, und lässt keine Gelegenheit aus sich selbst zu zelebrieren.
Dennoch stolz und selbstverliebt steht sie da, wie ein Weltwunder, in ihren Adern pulsiert das Leben, sie berauscht sich selbst an ihrem Prunk und ihren ehemals glorreichen Zeiten.
Und trotzdem, oder gerade deswegen, ist sie die schönste Stadt der Welt.
Wir können uns gar nicht sattsehen an ihrem morbiden Charme, berauschen uns an ihrem nächtlichen Anblick, entdecken immer wieder neue Seiten an ihr, träumen davon eine Weile in ihr zu leben, bevor sie zu versinken droht in ihr feuchtes Grab.
Die Biennale gewährt Einblicke in Palazzi, ins Arsenal, in Viertel voller Subkultur.
Kaum eine Stadt hat den Mittelmeer-Raum so geprägt, und wurde von diesem so geprägt wie Venedig,
Viel zu lange liegen wir hier schon, und haben noch längst nicht alles gesehen.
Jochen fliegt zurück nach Deutschland, und auch wir werden ihm bald für drei Tage folgen, bevor wir wieder zurückfliegen in unser geliebtes Venedig.
Leider werden wir uns dann losreissen müssen, wenn wir dem Sommer hinterher wollen, hoffentlich um bald mal wiederzukommen.
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